Das altgriechische Wort „Chirurgie“ ist aus zwei Teilwörtern zusammengesetzt, die übersetzt „handwerkliche Kunst“ oder „Handarbeit“ bedeutet.
Die Chirurgie ist ein Teilgebiet der Medizin. Sie befasst sich letztendlich mit Erkrankungen oder Verletzungen, die sowohl konservativ als auch operativ behandelt werden.
1) Analfissur
Es handelt sich um einen schmerzhaften
Längsriss der Schließmuskelhaut. Die Ursache liegt in der Regel in
einem erhöhten Schließmuskeltonus. Die Therapie besteht primär in lokal
abschwellenden Salben sowie milden Abführungsmitteln zur
Stuhlregulierung und ggf. Behandlung mittels eines sog. Analdehners. Bei
chronischen Rissen kommt ggf. eine operative Versorgung infrage.
2) Hämorrhoiden
Erweiterung
des arteriovenösen Gefäßsystems direkt oberhalb des Schließmuskels.
Entsprechend dem Ausprägungsgrad werden verschiedene Stadien eingeteilt.
In frühen Stadien erfolgt eine konservative Therapie in Form einer
Stuhlregulierung, Zäpfchen oder Salbenanwendung, ggf. auch
Unterspritzung (Sklerosierung) der Verdickungen. Im fortgeschrittenen
Stadium ist eine operative Therapie indiziert.
3) Perianalthrombose
Schmerzhafter,
prallelastischer bläulicher Knoten im Bereich der Analhaut durch eine
geplatzte Vene. Diese Erkrankung wird häufig mit Hämorrhoiden
verwechselt.Die Therapie besteht vorwiegend in der Eröffnung dieser
Schwellung in örtlicher Betäubung und Entfernen des geronnenen Blutes.
4) Marisken
Schlaffe
Hautfalten im Bereich des Anus in der Regel ohne Krankheitswert. Bei
problematischer Analhygiene, bei Entzündungen bzw. schmerzhaftem Jucken
kommt ggf. die Abtragung in örtlicher Betäubung in Frage.
5) Krampfadern
Es
handelt sich bei diesem Krankheitsbild um Venenverdickungen vorwiegend
am Ober- und Unterschenkel. Die Patienten klagen über eine
Schwellneigung und Schmerzen im Bereich der Beine vorwiegend nach
längerem Stehen, teilweise werden nächtliche Wadenkrämpfe angegeben. Als
Komplikation können Entzündungen, Krampfaderblutungen oder mehr oder
weniger starke Hautveränderungen bis hin zum sog. Ulcus cruris (offene
Wunde) entstehen. Die konservative Therapie besteht in der Behandlung
mittels Kompressionsstrumpf. Im fortgeschrittenen Stadium ist die
operative Therapie indiziert. Hier wird nach vorangegangener Diagnostik
(in der Regel Ultraschalluntersuchung des Beines) die Indikation zum
Ausmaß der geplanten Operation getroffen.
6) Leistenhernie, Nabelhernie und Narbenhernie
Leistenhernie:
Bei einer Hernie handelt sich um eine Ausstülpung des Bauchfelles durch
eine angeborene oder erworbene Lücke (Bruchpforte). Die häufigste
Hernie ist die Leistenhernie. In der Regel ist aufgrund einer möglichen
lebensgefährlichen Einklemmungsgefahr die Indikation zur operativen
Therapie gegeben. Hierbei stehen mehrere Operationsverfahren zur
Verfügung. Bei kleineren Hernien und jungen Patienten ist in der Regel
ein Bruchpfortenverschluss nach Shouldice indiziert. Diese Operation
bieten wir ambulant in unserer Praxis an. Bei größeren Hernien ist ggf.
die Einlage eines sog. Netzes indiziert.Für Nabelhernien und
Narbenhernien gelten dieselben Therapieprinzipien.
7) Sinus pilonidalis
Es
handelt sich hier um eine Fistelbildung über dem Steißbein. Die Ursache
ist letztlich nicht geklärt. Bevorzugt leiden Männer unter dieser
Erkrankung. Die Patienten stellen sich in der Regel bei uns mit akuten
Infektionen vor. Die Therapie besteht in der sofortigen
Abszessentlastung, nach Rückgang der Entzündungszeichen dann die
kurative Operation im Sinne einer radikalen Ausschneidung der
betroffenen Fistelgänge.
Dr. med. Thomas Ragg & Dr. med. Heinrich Schaefer
Bittelschießer Str. 20, 72488 Sigmaringen, Tel.: 07571 12460